Zusatz
1947 in Holland aus einer 20jährigen Straßenbepflanzung selektiert.
Verbreitung
Europa, Kleinasien bis Transkaukasien und Nordpersien; in Mitteleuropa überall verbreitet, vor allem im westlichen und südlichen Teil, in den Alpen bis auf 1400 m; in Auen- und Schluchtwäldern, in krautreichen Laubmischwäldern, an Bächen und Flüssen, an steinigen Hängen, auf feuchten, lockeren, tief- bis gelegentlich flachgründigen, nährstoffreichen, kalkhaltigen bis mäßig sauren Ton- und Lehmböden.
Wuchs
Großer Baum mit ovaler, später rundlicher, regelmäßiger und geschlossener Krone, Stamm geradschäftig und weit in die Krone reichend, Seitenäste schräg ansteigend, im Alter mehr ausladend, schnellwüchsig.
Größe
20 bis 25 (bis 30) m hoch und 12 bis 15 m breit, im Alter noch breiter werdend. Jahreszuwachs in der Höhe 40 cm, in der Breite 25 cm.
Rinde
Junge Zweige graugrün bis grasgrün, Lentizellen dunkel.
Blätter
Sommergrün, gegenständig, unpaarig gefiedert, 30 (bis 40) cm lang, Blättchen zu 9 bis 11, schmal eiförmig, kurz gestielt, gesägt, glänzend dunkelgrün; Austrieb dunkelbraun, sehr spät, Herbstfärbung gelegentlich gelb, oft nach Frosteinbruch grün abfallend.
Blüten
Erscheinen vor den Blättern, in seitenständigen, 10 cm langen Rispen, gelblich bis rötlichgrün, unscheinbar, zwittrig oder eingeschlechtlich, Windbestäubung, April bis Mai.
Blütezeit
Von April bis Mai.
Früchte
Fruchtansatz sehr gering, meist keine Früchte.
Wurzeln
Pfahlwurzel in den ersten 10 Jahren, später Senkerwurzelsystem mit sehr kräftigen, flach liegenden und weit über die Kronentraufe streichenden, stark brettartigen Hauptseitenwurzeln, an deren Unterseite vertikal wachsende Senker entspringen, die Tiefen bis 1,5 m erschließen; größte Wurzelausdehnung aller heimischen Baumarten; Wurzelwachstumszeit nur von Mai bis Anfang September; reagieren empfindlich auf Absenkung des Grundwasserspiegels, Eschen vertragen leichte Einschüttung; oft kann ein riesiger Wurzelanlauf beobachtet werden.
Standort
Sonne bis lichter Schatten bis Halbschatten.
Boden
Bevorzugt humose, genügend frische bis feuchte, tiefgründige, nährstoffreiche und lockere, gut durchlüftete Böden, kalkliebend, gedeiht aber noch auf mäßig sauren Standorten, versagt auf verdichteten und zu trockenen Böden, meidet Staunässe, liebt sauerstoffreiches, fließendes Wasser (Wasseresche).
Eigenschaften
Halbschattholz, in der Jugend schattenfest, etwas wärmeliebend, junge Bäume spätfrostempfindlich, windfest, sehr hohes Ausschlagsvermögen, bei Grundwasserabsenkung Wipfeldürre, wird bis etwa 200 Jahre alt; Blütenstände werden häufig von einer Milbe befallen, Gallbildung verursacht missgestaltete, verholzende Blütenstände, die im Winter am Baum verbleiben; Rinde wird gern von Wild und Vieh verbissen; in Industriegebieten hochempfindlich gegen chronische Rauchsäuren- und Gaseinwirkung (EHLERS).