Verbreitung
Der Efeu hat etwa das gleiche Verbreitungsgebiet wie die Rot-Buche, dringt aber weiter nach Süden vor. Europa bis zum Kaukasus und von Schottland bis Spanien.
Wuchs
Kriechender oder mit Haftwurzeln an Bäumen und Mauern kletternder Strauch.
Größe
Bis 20 m hoch, gelegentlich auch darüber.
Rinde
Triebe auf der lichtabgewandten Seite mit 6 bis 10 mm langen Haftwurzeln, Blütentriebe grün, wurzellos; ältere Stämme grauschuppig.
Blätter
Immergrün, wechselständig, sehr variabel, meist 3-lappig, aber auch 5-lappig, ledrig, dunkelgrün, oft mit schöner weißlicher Blattnervatur; Blätter der Altersform (Blühsprosse) ungelappt, rauten- bis herzförmig, lang zugespitzt, glänzend dunkelgrün.
Blüten
Grüngelb, in kugeligen Dolden, produzieren reichlich Nektar, der offen dargeboten wird für Wespen, Käfer, Fliegen und Bienen; Efeu ist einer der wenigen echten Herbstblüher, September bis Oktober. Pflanzen sind in 8 bis 10 Jahren blühreif.
Blütezeit
Von September bis Oktober.
Früchte
Kugelig, erbsengroß, zunächst rötlich-violett, reifen aber erst im darauffolgenden Frühjahr und nehmen dann eine schwarzblaue Färbung an; nach neuesten Untersuchungen schwach giftig.
Wurzeln
Dichtverzweigtes Herzwurzelsystem; bei den Wurzeln kommt es zur Arbeitsteilung in Nährwurzeln und in Luft- bzw. Haftwurzeln; Haftwurzeln bis 10 mm lang, besitzen große Zugfestigkeit, lichtempfindlich, nur im Vollschatten optimale Entwicklung rings um den Trieb, junge Haftwurzeln können in einem dauerfeuchten Milieu zu Adventivwurzeln auswachsen und Ernährung übernehmen.
Standort
Absonnig bis sehr schattig, in wintermilden Gebieten oder bei ausreichendem Schutz vor praller Wintersonne auch sonniger Platz möglich.
Boden
Wächst auf allen Bodenunterlagen außer auf reinem Torf, (trocken) mäßig trocken bis feucht, insgesamt anspruchslos, bevorzugt aber nährstoffreiche, frische, humose, kalkhaltige Böden, gedeiht auch in schwach sauren bis sauren Substraten.
Eigenschaften
Frostempfindlich, besonders in der Austriebsphase, liebt wintermildes, luftfeuchtes Klima, wärmeliebend, verträgt sommerliche Hitzeperioden erstaunlich gut, stadtklimafest, hohes Ausschlagsvermögen, in luftfeuchten Gebieten gut windfest, sehr langlebig, kann über 400 Jahre alt werden, Stämme dann bis 1 m dick (HECKER); verträgt sehr gut Wurzeldruck. Blätter, Triebe und Früchte schwach giftig (Saponine).
Verwendungen
Fassade, Bienenweide, Bodendecker, Vogelnährpflanze, Balkon/Terrasse.
Weitere
Häufig als Kriech- oder Kletterpflanze in krautreichen Eichen- und Buchen-Mischwäldern (Buchenbegleitpflanze); in Auenwäldern, an Felsen, Mauern und alten Bäumen, in Gebüschen, Knicks, auf Schutthängen, verwildert auf Friedhöfen und in alten Gartenanlagen; auf nicht zu trockenen, nährstoffreichen, humosen, kalkreichen bis mäßig sauren Böden; im Gebirge bis auf 1800 m ansteigend.