Züchter
Edgeworthia chrysantha 'Grandiflorum' ist eine Selektion aus Edgeworthia chrysantha und zeichnet sich durch größere Blüten aus.
Verbreitung
Der Japanische Papierbusch (Edgeworthia chrysantha, synonym Edgeworthia papyrifera), auch Mitsumata genannt, ist ein in China heimisches und in Japan für die Papierproduktion angebautes Kleingehölz aus der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae) Edgeworthia chrysantha ist in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Henan, Hunan, Jiangxi, Yunnan und Zhejiang beheimatet. Sie gedeiht in Wäldern und an strauchbestandenen Hängen. Edgeworthia chrysantha ist ein Neophyt in Japan und im südöstlichen US-amerikanischen Bundesstaat Georgia. Ihre langen Bastfasern werden zur Herstellung von Japanpapier genutzt. Der Artname Edgeworthia chrysantha wurde am 28. Februar 1846 durch John Lindley in Journal of the Horticultural Society of London, einige Wochen früher publiziert als Edgeworthia papyrifera (Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini). Der botanische Name bezieht sich auf Michael Pakenham Edgeworth (1812 - 1881), einen irischen Botaniker.
Wuchs
Der bis 1 m hohe und breite, dichtbuschige Strauch ist sommergrün und hat eine papierartige Rinde. Aus dem Zentrum bilden sich bodennah viele unverzweigte Triebe die ziemlich steil noch oben weisend sind. Die Verzweigung erfolgt meist trichotomisch, also dreiteilig Der auch gebräuchliche Name Mitsumata bedeutet übersetzt "dreigabelig", was auf die Verzweigung des Strauches hinweist, da meist drei Äste von einem Austriebspunkt in verschiedene Richtungen wachsen. Die kräftigen, gedrungenen Zweige besitzen eine braune und solange sie jung sind flaumig behaarte Rinde.
Blätter
Die Laubblätter fallen vor der Blütezeit ab. Die wechselständig an den Enden der Zweige angeordneten Laubblätter sind kurz gestielt. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 8 bis 20 cm und einer Breite von 2,5 bis 5,5 cm länglich, lanzettlich oder verkehrt-lanzettlich mit allmählich sich verschmälernder Spreitenbasis und bespitztem oberem Ende. Beide Blattflächen sind weißlich seidig behaart, dichter auf der Unterseite. Die 10 bis 13 paarigen Seitennerven sind dünn und gebogen sowie flaumig behaart. Die oben dunkelgrün und unten graugrünen Blätter sorgen danach für ein eher unscheinbares Sommerkleid.
Blüten
Die cremefarbenen, Chrysanthemenartigen Blütenknospen zeigen sich an jeder Zweigspitze und sind wohlriechend. Sie öffnen sich an den Zweigspitzen ab Mitte Februar. Die Blütezeit reicht an den Naturstandorten in China vom späten Winter bis in den frühen Frühling. Der 1 bis 2 cm lange Blütenstandsschaft ist gräulich-weiß rau behaart. Die end- und seitenständigen, kopfigen Blütenstände enthalten 30 bis 50 Blüten. Die etwa zehn Tragblätter sind fein behaart. Die gestielten, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Die vier Kelchblätter sind röhrig verwachsen. Die innen gelbe und außen dicht weiß seidig behaarte Kelchröhre besitzt eine Länge von 13 bis 20 mm und einen Durchmesser von 4 bis 5 mm. Die vier Kelchlappen sind bei einer Länge von etwa 3,5 mm und einer Breite von etwa 3 mm eiförmig-lanzettlich. Es sind keine Kronblätter, auch nicht rudimentär, vorhanden. Es sind zwei Kreise mit je vier Staubblättern vorhanden. Die Staubbeutel sind bei einer Länge von etwa 2 mm fast eiförmig. Die nickenden, seidenhaarigen und achselständigen, doldenförmigen Blütenknospen zieren den Strauch bereits im Spätherbst an den vorjährigen Trieben. Erinnern tut ihr Aussehen etwas an den Seidelbast (Daphne), der zur gleichen Pflanzenfamilie gehört.
Duft
Ähnlich Heliotrop (Vanilleblume) und Wollmispel.
Früchte
Die Basis der Frucht wird vom haltbaren Kelch umhüllt. Die bei einer Länge von etwa 8 mm und einem Durchmesser von etwa 3,5 mm ellipsoide Steinfrucht besitzt ein flaumig behaartes oberes Ende. Die Früchte reifen zwischen Frühling und Sommer.
Wurzeln
Tiefwurzler mit fleischigem Wurzelsystem.
Standort
Ein windgeschützter, warmer Platz in voller Sonne oder im Halbschatten ist die Voraussetzung für ein gutes Gedeihen des Strauches. Er sollte wegen den bereits im Herbst angesetzten Blütenknospen an einem geschützten Ort stehen bzw. gepflanzt werden.
Boden
Der Japanische Papierbusch bevorzugt eher feuchten, durchlässigen und humosen Gartenboden. Ideal ist ein leicht saurer Boden. Deshalb wäre ein Standort zum Beispiel am Rande eines Moorbeetes optimal.
Eigenschaften
Edgeworthia chrysantha wächst als sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von meist 0,7 m bis 1 m, selten bis zu 1,50 Meter erreicht. Die langen Bastfasern werden zur Herstellung von hochwertigem Papier, Japanpapier genannt, genutzt. Dazu werden die Zweige im Frühling oder Frühsommer geerntet und die Laubblätter entfernt. Die Zweige werden gedämpft, bis sich die Fasern abschleißen lassen, und die äußere Rinde wird entfernt. Die Fasern werden zwei Stunden mit Sodaasche gekocht und dann mit Hämmern geschlagen oder in einem Mischer behandelt. Die Farbe des Japanpapiers ist gebrochen weiß. Es ist ein sehr spezielles, handgeschöpftes und durchscheinendes Papier. Aufgrund der Herstellung aus langen Pflanzenfasern ergibt sich ein sehr zähes, widerstandfähiges Produkt. Dies ist auch auf die Herstellungsprozedur zurückzuführen, da der Rindenbast nicht zerschnitten, sondern durch Schlagen und Klopfen zerkleinert wird. Die Zweige sind sehr biegsam und können zu Knoten gebunden werden. Die Droge aus geschnittenen Wurzeln wird als Heilmittel gegen Augenkrankheiten verwendet.
Verwendung
Edgeworthia chrysantha 'Grandiflorum' wird wie Edgewothia chrysantha als Zierpflanze verwendet. Wer ein wirklich seltenes und äusserst attraktives Ziergehölz möchte, liegt mit dem Japanischen Papierbusch genau richtig. In der kalten und kahlen Jahreszeit setzt er mit seinen gelben und duftenden Blüten einen auffälligen Akzent im Garten. Der Japanische Papierstrauch ist für kleinere Gärten und Rabatten oder auch als Kübelpflanze geeignet. In Einzelstellung im hauseigenen Garten ausgepflanzt, ist dieser Blütenstrauch ein attraktives und eher selten verwendetes Gehölz. Wegen der frühen Blütezeit sollte er in der Nähe des Eingangs, eines Stubenfensters oder an Orten im Garten gepflanzt werden, die im Winter gut frequentiert oder vom Haus aus eingesehen werden können.
Hinweis
Die überaus schönen Blüten des Japanischen Papierbusches, welche noch vor Blattaustrieb im Spätwinter erscheinen, sind ein Hingucker im Garten. Die angenehm duftenden Blüten erfreuen jeden Hobbygärtner, vor allem während der kalten Jahreszeit, wenn sich der Garten noch kahl präsentiert.
Pflegehinweis
Mit einem Winterschutz im Wurzelbereich inform einer Mulchschicht aus Blättern und Tannenästen übersteht er auch die kältere Jahreszeit. Der Strauch ist empfindlich gegen Radikalschnitte. Deshalb ist nur ein zurückhaltendes Auslichten empfehlenswert, aber in der Regel gar nicht nötig. Man sollte den Japanischen Papierbusch bei trockeneren Perioden regelmässig giessen, da er empfindlich gegen Trockenheit ist. Angewachsene Sträucher vertragen ein Verpflanzen nur schlecht, da die Wurzeln empfindlich gegen Verletzungen sind. Als Kübelpflanze Überwinterung im Kalthaus.