Züchter
Diese Art wurde 1784 unter dem Namen Olea fragrans durch Carl Peter Thunberg in Systemat Vegetabilium. Editio decima quarta, S. 57 erstveröffentlicht. In die Gattung Osmanthus wurde sie 1790 unter dem Namen Osmanthus fragrans durch den portugiesischen Botaniker João de Loureiro in Flora cochinchinensis, 1, S. 29 gestellt. Der Namensbestandteil ‘Osm‘ hat mit ‘Riechen’ zu tun (Osmologie, die Lehre des Riechens) und ‘anthus‘ bedeutet ‘Blüte’, es handelt sich also um den “Duftblüten-Strauch”.
Verbreitung
Himalaja, Japan, China. Die exakte ursprüngliche Heimat der Süßen Duftblüte ist nicht mehr bekannt.
Wuchs
Breitbuschiger, immergrüner Strauch, in seiner Heimat, kleiner, mehrstämmiger Baum mit später weit ausladender Krone. Osmanthus fragans wächst meist mehrstämmig, wobei sich die Stämme typischerweise nahe über dem Boden teilen. Die Krone ist weit ausladend; ältere Exemplare sind etwa so breit, wie sie hoch sind. Die Süße Duftblüte ist langsamwüchsig und kann ein relativ hohes Alter erreichen. Die Pflanzenteile sind kahl. Der Strauch verkahlt im Inneren schnell, behält nach außen jedoch sein fülliges Aussehen.
Größe
3 bis 5 m hoch und breit.
Blätter
Immergrün, gegenständig, Blätter 6 bis 10 cm lang, länglich lanzettlich bis elliptisch, lang zugespitzt, derb ledrig, unterseits stark geadert, glänzend dunkelgrün. Der Blattrand ist glatt oder meist fein gesägt, wobei glattrandige und gesägte Laubblätter am selben Strauch vorkommen. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel weist eine Länge von 0,8 bis 1,2, selten bis zu 1,5 Zentimetern auf.
Blüten
Vom Herbst meist von September bis Oktober bis seltener zum zeitigen Frühjahr erscheinen die Blüten; sporadisch erfolgt der Blütenansatz auch im Sommer. In den Blattachseln stehen oft einige zymöse Blütenstände zusammen, die viele Blüten enthalten. Einzeln oder zu wenigen in gestielten Büscheln, sehr stark duftend, wohlriechend. Die gelblichen, gelben bis orangefarbenen, 3 bis 4 Millimeter langen Kronblätter sind zu einer nur 0,5 bis 1 Millimeter langen Röhre verwachsen. Die Staubblätter sind mit der Mitte der Kronröhre verwachsen. Nach dem Verwelken der Blüten können diese abgeschnitten werden, um der Pflanze wieder ein gepflegtes Aussehen zu verpassen.
Blütezeit
September bis Oktober.
Duft
Die relativ kleinen Blüten verströmen einen intensiven, süßen Duft der auch für die Parfümherstellung Anwendung findet.
Früchte
Die mit einer Länge von 1 bis 1,5 Zentimetern quer ellipsoiden Steinfrüchte färben sich bei der Reife im März blau bis purpur-schwarz.
Wurzeln
Fleischig, dicke Hauptwurzeln tiefergehend, Feinwurzeln in der obsteren Bodenschicht sehr ausgebreitet.
Standort
Absonnig, halbschattig bis schattig, sehr geschützt.
Standortansprüche
Bezüglich des Standorts ist die Duftblüte nicht sonderlich wählerisch. Allerdings sollte der Platz nicht komplett im Schatten liegen. Alles zwischen Halbschatten und direkter Sonneneinstrahlung ist in Ordnung. Je wärmer die Umgebung, desto blühfreudiger die Duftblüte. In den südlichen Ländern Asiens sowie auch in den niedergelegenen Staaten der USA, blüht die Süße Duftblüte sogar zwei Mal im Jahr, jeweils im Frühling und erneut im Herbst.
Boden
Humoser, gut durchlässiger, genügend feuchter, saurer bis neutraler Boden. Die Duftblüte braucht als immergrüne Pflanze einen eher nährstoffreichen Boden, damit sie regelmäßig ihre intensiv duftenden Blüten produzieren kann.
Eigenschaften
Winterhart bis etwa -7°C, überlebt aber Temperaturen bis etwa -12°C. Bei uns als Kalthauspflanze sehr wertvoll, im Freiland nur an sehr geschützten Standorten einzusetzen. In Oberitalien und der südlichen Schweiz gedeihen prächtige, große Sträucher im Freiland.
Verwendung
Wegen ihrer blumig-süß nach Fruchtnuancen duftenden Blüten wird die Süße Duftblüte in klimatisch günstigen Gebieten gerne als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet. Das Ziergehölz ist recht pflegeleicht, robust und widerstandsfähig und kann sowohl frei stehen als auch im Kübel kultiviert werden. Die Pflanze verträgt einen Rückschnitt in der Regel recht gut und kann beliebig in Form geschnitten werden. Deshalb ist das Ziergehölz, ähnlich wie der Buchs, für sehr gepflegte, nach geometrischen Gesichtspunkten gestaltete Gärten geeignet. Die Duftblüte muss jedoch nicht zwingend geschnitten werden. Das Aroma wird seit dem 14. Jahrhundert für aromatisierte Tees verwendet. Bei der Herstellung von Duftwein wird Weißwein mit dem Duft der Süßen Duftblüte versetzt. Die gewonnene Osmanthus-Essenz ist sehr teuer und wird für besonders edle Parfüms wie ACQUA DI STRESA Osmanthus Fragrans/Italy eingesetzt.
Pflegehinweis
Die Duftblüte gilt als recht pflegeleicht und problemlos in der Handhabung. Die Pflanze hat nur geringe Ansprüche bezüglich Substrat, Wasser- und Nährstoffversorgung. Kürzere Trockenphasen werden von der Duftblüte zwar gut überstanden, ausgedehnte Trockenheit bekommt dem immergrünen Ziergehölz allerdings nicht. Selbst in den Wintermonaten braucht die Duftblüte genügend Wasser. Bei Temperaturen im Minusbereich ist vorübergehend auf das Wässern zu verzichten. Die als langsam wachsendes Ziergehölz bekannte Duftblüte, kann einen jährlichen Zuwachs von bis zu 60 cm aufweisen. Der beste Zeitpunkt fürs Schneiden liegt immer nach der Blütezeit, zumeist im späten Herbst. Die Pflanze verträgt einen Rückschnitt in der Regel recht gut und kann beliebig in Form geschnitten werden.